- Buchrezension
- Wer der Herde folgt, sieht nur Ärsche - Warum wir dringend Helden brauchen - Buchrezension
Wer der Herde folgt, sieht nur Ärsche - Warum wir dringend Helden brauchen - Buchrezension
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Gute Nachrichten vom
Grundsätzlich gibt es nichts gegen Schwarmverhalten, aber sind wir uns dessen bewusst dass wir oft wie die „Rindviecher“ hintereinander her eiern, ohne mal nachzudenken warum? Provokant? Bestimmt! Lustig? Auf jeden Fall! Zum Nachdenken? Und ob! Hannes Jaenicke lädt durch und kritisiert mit Beispielen aus dem eigenen Leben, wie wir in einem Hamsterrad leben und warum es sich lohnt mal auszubrechen.
Hannes Jaenicke lädt einmal durch... rickrack... und das besagt schon der Titel. „Wer der Herde folgt, sieht nur Ärsche - warum wir dringend Helden brauchen“. Nein, keine Sorge, es geht nicht darum nur jemanden an den Pranger zu stellen der sich vielleicht in der Gruppe wohler fühlt, im Gegenteil, Hannes beschreibt schon im Klappentext, dass wir Menschen ja nunmal evolutionär so gepolt sind. Es kann halt nicht nur Leithammel geben... die Herde bietet Schutz. Was aber, wenn wir es irgendwann schon gar nicht mehr merken, dass wir nur noch mit dem Strom schwimmen?! Hannes setzt genau hier an und rüttelt den Leser einfach mal richtig durch, äh wach...
Hannes Jaenickes Buch ist auf 9 Kapitel und aufgeteilt, die den Leser durch die Welt des Herdentriebs führen. 186 Seiten die Hannes nutzt um deutlich zu machen was er meint. Ganz klar ist, es geht ihm nicht darum jegliches Mitlaufen zu verteufeln, im Gegenteil, er nimmt sich oft selbst als Beispiel oder führt Geschichten aus seinem eigenen Leben an, die die Thematik verdeutlichen. Besonders lenkt er dabei auf seine „Heimat“ Deutschland. Nicht dass wir besonders herdentriebig sind, aber es ist schon mehr als ein bisschen lustig was Hannes da aus unser aller täglicher Kultur hervorzaubert. Wer viel in andere Kulturen reist und manchmal vielleicht selber über uns Deutsche im Ausland oder Inland lacht, wird oftmals lachend vor dem Buch sitzen und den Kopf schütteln. Ja... Hannes hat recht... Und die die das vielleicht nicht so kennen? Keine Sorge, Hannes sorgt dafür dass man lebhaft mit ins Boot geholt wird. Hannes beschreibt, dass wir uns ja oft Querdenker und Sonderlinge oder „Gegen-den-Strom-Schwimmer“ als Vorbilder suchen, oder diese zumindest bewundern. Beispiele? Klar... Steve Jobbs, Mark Zuckerberg, die Gründer von Google, Amazon, Facebook... oft Bastler, Alleingänger, Sonderlinge....und extrem erfolgreich. Und doch schauen wir den, der sich anders kleidet, die Dreadlocks trägt, den der uns nicht in die Augen gucken kann oder den der Stunde um Stunde alleine in seinem Bastelbude sitzt irgendwie schräg an... Oder? Sicherlich erwischt sich der ein oder andere öfter mal dabei. Hannes Jaenicke schafft es mit viel Humor und vielen vielen anschaulichen Beispielen den Leser zum lachen, aber auch zum nachdenken zu bringen.
Hannes Jaenicke lädt durch...ja. Kein Buch für Kinder, stimmt. Aber dafür für alle die lachen wollen und dabei auch sich selbst (oder die Gesellschaft) mal kritisch hinterfragen will. Ein Buch für sich, für Kollegen und auch für den Chef (wenn der den Humor versteht).