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Wie viel Soja wirklich von Menschen gegessen wird
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Die weltweite Produktion von Soja steigt an, jedoch liegt das nicht an veganer und vegetarischer Ernährung, sondern vor allem an der steigenden Futterproduktion für Tiere - für die Milch-, Käse- und Fleischproduktion. Vor allem Veganer und Vegetarier kennen den Satz „wer Soja isst, zerstört den Regenwald“. Doch das ist so nicht richtig.
Sehr viel Soja wird in Südamerika angebaut und das auf ehemaligen Regenwaldgebieten. Doch hauptverantwortlich dafür sind nicht die Soja-Produkte für Menschen, sondern für die Viehhaltung. Der Regenwald wird vor allem abgeholzt, weil dort das Soja für Tiere als Futtermittel angebaut wird. So wird 77 Prozent des weltweit angebauten Sojas zu Sojaschrott weiterverarbeitet, welches dann in den Futtertrögen der Tiere landet.
„Die zunehmende Nachfrage von Soja als Futtermittel für die Viehhaltung ist der Grund für die Ausweitung der heutigen Anbauflächen“, schreibt der WWF.
Sojanachfrage steigt enorm
Die Nachfrage an Soja sei seit 1960 um das Zehnfache gestiegen. Vor allem in Brasilien und Argentinien werden riesige Flächen als Soja Anbaugebiete erschlossen und Ökosysteme, wie Grasland, Savanne und Regenwald, werden dadurch zerstört. Die Soja-basierten Lebensmittel für Menschen, wie Sojamilch, Tofu, Sojasauce und mehr machen lediglich etwa zwei Prozent der weltweiten Produktion aus.
Weltweite Sojanutzung
Herkunftsländer des Sojas
Deutschland importiert zwar immer noch 32,9 Millionen Tonnen Soja pro Jahr aus Nord- und Südamerika. Das wird aber fast ausschließlich als Tierfutter benutzt, weil 5/6 gentechnisch verändert sind.
Warum enthalten Fleischersatzprodukte kaum genverändertes Soja aus Nord- und Südamerika?
Das hat einige ziemlich nachvollziehbare Gründe. In Nord- und Südamerika wird der Großteil des Sojas gentechnisch verändert. Wenn das als Tierfutter benutzt wird, muss es im Endprodukt nicht gekennzeichnet werden - im Gegensatz zu Fleischersatzprodukten mit Soja. Verbraucher lehnen gentechnisch veränderte Lebensmittel generell ab.
Außerdem achten die Unternehmen, die Fleischersatzprodukte aus Soja herstellen in der Regel darauf nachhaltige Produkte anzubieten. Also sollten die Inhaltsstoffe möglichst regional sein, kein gentechnisch verändertes Soja enthalten und es sollte kein Regenwald für den Anbau abgeholzt werden. Deswegen steigt die Soja-Erzeugung ohne GVO (Gentechnisch veränderter Organismus) in der EU an - 2,7 Millionen Tonnen pro Jahr. Obwohl Soja ursprünglich aus Asien kommt, wird die Pflanze mittlerweile auch erfolgreich in Europa und immer mehr in Deutschland angepflanzt.