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Omas helfen in Simbabwe depressiven Menschen
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Psycho-Therapeuten gibt es in Simbabwe wenige, deshalb helfen vor allem Großmütter den Menschen, die unter Depressionen und anderen psychischen Erkrankungen leiden.
Sie sitzen auf Parkbänken vor den Kliniken und helfen dabei, seelische Leiden zu lindern: 240 Laien-Therapeutinnen, zwischen 35 und 85 Jahre alt. Alle von ihnen sind Großmütter und kümmern sich mehrere Tagen die Woche um Menschen mit psychischen Erkrankungen. Ein Projekt namens „Friendship Bench“, zu deutsch „Freundschaftsbank“ hat diese Großmütter ausgebildet, um zu helfen, denn psychische Krankheiten sind ein Tabuthema in diesem afrikanischen Land.
Der Bedarf ist größer denn je
Armut und politische Konflikte in Simbabwe sorgen für einen Anstieg an psychischen Erkrankungen. Etwa 60.000 Menschen haben in den letzten vier Jahren eine solche Freundschaftsbank im Land besucht. Laut einer Studie zeigten Menschen mit Angstzuständen weniger Symptome einer Depression nach einem Gespräch mit einer dieser Großmütter. Traditionell sind es die Großmütter in Afrikas Familien, die alles zusammenhalten und sich um alle Familienmitglieder kümmern. Daher gelten sie als sehr weise. Und aus diesem Grund kommen auch die Patienten gerne zu ihnen, um sich Rat zu holen oder einfach jemandem die eigene Geschichte zu erzählen. Jemandem der zuhört.
"Für mich ist es aber am schönsten, keinen Rat mehr zu geben", sagt Shery Ziwakayi, eine Therapie-Großmutter zu Spiegel. "Das habe ich in der Ausbildung gelernt, wir fragen immer: 'Was kannst du tun, um deine Situation zu ändern?' Es hilft den Menschen, wenn sie sich selbst Gedanken machen, und mir, weil es eine Grenze schafft, die ich vorher nicht kannte."
Viele der Therapie-Großmütter haben vorher für die Gesundheitsämter in Simbabwe gearbeitet. Sie wurden dann psychologisch ausgebildet und von dem Freundschaftsbank-Projekt angestellt.
Quelle: Spiegel