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Ghana startet Plastikmüll-Recycling
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Um dem Plastikmüll zu minimieren und Menschen, sowie die Natur zu schützen, haben Aktivisten aus Ghana nun eine Kampagne gestartet.
In der ghanaischen Hauptstadt Accra hat das Projekt PlasticPunch dem Plastikmüll den Kampf angesagt. Mehr als eintausend Einsätze an den Stränden von Ghana haben sie schon hinter sich. Dort sammelt sich Plastikmüll aus aller Welt. Flaschen, Tüten, Fischernetze und nun auch noch Mundschutzmasken werden regelmäßig und in großen Mengen an die Strände des afrikanischen Landes gespült.
"Wir verdienen es nicht, zur Müllhalde zu werden. Das hier ist unser kleines Paradies, das wollen wir behalten. Gemeinsam und verantwortungsvoll sollte die Welt nach anderen Verpackungslösungen suchen,“ sagt Richmond Kennedy Quarcoo, einer der Gründer von PlasticPunch gegenüber der ARD. „Wir finden Medizinartikel zur Pandemiebekämpfung. Das sind nun neue Müllströme. Es wäre gut, wenn viele Menschen wiederverwertbare Masken benutzen würden. Diese Einwegsachen werden zu einer Pandemie innerhalb der Pandemie“.
Aus diesem Grund wollten die Aktivisten in Ghana eine Recycling-Lösung finden. Der Kunststoff-Produzent Mini-Plast wurde in den letzten Jahren zum wichtigen Hersteller von Plastik in Ghana. Mittlerweile wird bei Mini-Plast Kunststoff aus neuem und dem gesammelten, recycelten Plastik hergestellt.
"Unser Recycling wurde aus der Not geboren. Damals, vor 20 Jahren, waren die Ausgangsstoffe teuer. Wir haben also begonnen, Plastik aus Recycling zu machen", erklärt Manager Nadim Ghanem-Parés der ARD. "Heute besteht etwa die Hälfte der Produktion aus recycelten Stoffen. Die verkaufen wir auch an andere Hersteller. Nicht nur das: Wir glauben, in den nächsten zehn Jahren werden wir keinen einzigen Tropfen Plastik aus neuem Material herstellen."
Das Recyling ist nicht nur gut für die Umwelt, sondern bringt in Ghana auch eine Vielzahl neuer Jobs für die Menschen vor Ort. Das Plastik wird gesammelt, nach Farben sortiert und zerteilt. So entsteht in der Fabrik von Mini-Plast eine Plastikmasse, die dann zu einem Granulat wird.
"Recycling schafft eine Menge Jobs, die gut bezahlt sind und hier dringend gebraucht werden. Wir haben inzwischen drei Fabriken aufgebaut, in denen gesammelt, geschreddert und recycelt wird. Kleinere Firmen liefern ihnen zu. Wir trainieren sie und geben finanzielle Hilfe, manchmal ist auch die deutsche Entwicklungshilfe dabei", erklärt Nadim Ghanem-Parés der ARD.
Die Aktivisten von PlasticPunch werden von verschiedenen Organisationen finanziell unterstützt. Auch die EU ist einer der Unterstützer. Da sich laut neuen Studien die Plastik-Menge in den Ozeanen in den nächsten Jahren noch auf 600 Millionen Tonnen verdoppeln soll, sind laut der Aktivisten Strategien zur Vermeidung des Kunststoff-Mülls dringend nötig.
"Die Gesellschaft muss ihren Blick auf das Problem ändern und ihr tägliches Leben anpassen. Wir müssen etwas Hoffnung geben. Wir machen sehr viel falsch, aber nachfolgende Generationen verdienen etwas Besseres. Diese Botschaft bringen wir rüber“, so die Aktivisten von PlasticPunch gegenüber der ARD.
Quelle: ARD