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Erlass medizinischer Schulden
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Connecticut erlässt als erster Bundesstaat rund 250.000 Einwohnern ihre medizinischen Schulden.
Der amerikanische Bundesstaat Connecticut wird etwa 250.000 Einwohnern in diesem Jahr medizinische Schulden in Höhe von 650 Millionen Dollar erlassen, kündigte Gouverneur Ned Lamont am Freitag an, wie CNN berichtet.
Diese Maßnahme werde viele Einwohner von der "Wolke" über ihren Köpfen befreien und ihnen mehr Freiheit geben, ein Haus zu kaufen, ein Unternehmen zu gründen oder ihre Ausbildung fortzusetzen, sagte Lamont gegenüber CNN. Das werde ihnen helfen, ihre finanzielle Position in einem Staat mit einem großen Wohlstandsgefälle zu stärken.
"Es ist eine Schuld, auf die man keinen Einfluss hat", so Lamont gegenüber CNN. "Es ist nicht so, dass man zu viel ausgegeben hat. Man wird von einer Gesundheitskatastrophe getroffen."
Anspruchsberechtigt sind Einwohner, deren medizinische Schulden 5 Prozent oder mehr ihres Jahreseinkommens ausmachen oder deren Haushaltseinkommen bis zu 400 Prozent der bundesstaatlichen Armutsgrenze (d. h. etwa 125.000 Dollar im Jahr 2024) beträgt. Lamont kündigte die Initiative, die in den jüngsten Haushalt von Connecticut aufgenommen wurde, erstmals am Freitag in der ABC-Sendung "Good Morning America" an.
Dazu wird ein Vertrag mit einer gemeinnützigen Gruppe abgeschlossen, die medizinische Schulden von Krankenhäusern aufkauft und sie zu einem wesentlich geringeren Preis tilgt. Connecticut reiht sich damit in eine wachsende Zahl von Staaten ein, die ihren Bürgern unbezahlte Arztrechnungen erlassen. New Jersey hatte in seinem jüngsten Haushalt 10 Millionen Dollar für ein Pilotprogramm zum Erlass von Arztrechnungen bereitgestellt. Gouverneur Phil Murphy hat im vergangenen Monat die Legislative des Bundesstaates aufgefordert, das Programm im kommenden Haushalt auszuweiten.
"Für jeden investierten Dollar können wir bis zu 100 Dollar Schulden erlassen - für Zehntausende von Menschen", sagte Murphy in seiner Rede zur Lage der Nation.
Auch New York hat im vergangenen Monat angekündigt, dass in den nächsten drei Jahren bis zu 500.000 Einwohnern medizinische Schulden in Höhe von mehr als 2 Milliarden Dollar erlassen werden.
Der genaue Betrag ist schwer zu ermitteln, aber eine Analyse der Daten des Census Büro aus dem Jahr 2020 ergab, dass Erwachsene in den USA mindestens 195 Milliarden Dollar medizinische Schulden haben. Fast jeder zehnte amerikanische Erwachsene hat medizinische Schulden von mehr als 250 Dollar, wobei laut Analyse schwarze Amerikaner und Einwohner mittleren Alters häufiger in dieser Situation sind.
Eine separate Analyse von Third Way, ergab, dass die Mittelschicht am stärksten von unbezahlten Gesundheitsrechnungen betroffen ist. Nach Angaben des Weißen Hauses sind medizinische Schulden inzwischen die größte Quelle von Inkassoschulden, die mehr als Kreditkarten, Versorgungsleistungen und Autokredite zusammen ausmachen.
Quelle: CNN