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Ärzte-Netzwerke minimieren Behandlungsfehler
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Ärzte, die sich in einem Netzwerk über Diagnosen austauschen, machen weniger Fehler.
Falsche Diagnosen können Leben kosten. Laut einer Studie aus den USA sind 10 - 15 Prozent aller Entscheidungen in Kliniken falsch. Eine mehrjährige Studie der Annenberg School for Communication der University of Pennsylvani, an der knapp 3.000 Mediziner*innen teilgenommen hatten, belegt, dass dies durch den Austausch über Ärzte-Netzwerke erheblich verringert werden kann. Strukturierte Netzwerke vernetzen behandelnde Ärzte und Ärztinnen mit anderen Ärzten und Ärztinnen und liefern dem Behandelnden Einschätzungen. Dabei bleiben alle Teilnehmer anonym. Das Ergebnis dieser Studie zeigt auch, dass die Diagnostik im Durchschnitt doppelt so genau waren, wie Diagnosen, welche alleine getroffen wurden.
„Die schlechtesten Ärzte werden besser, während die besten nicht schlechter werden“., erklärt Damon Centola, von der University of Pennsylvania gegenüber dem MDR.
Laut dem Forschungsteam der Universität Pennsylvania, sei es ratsam, die klinische Entscheidungsfindung als Teamarbeit zu sehen, mit einer Beteiligung des Patienten. Die erhebliche Verbesserung der zu anfangs schlechtesten Mediziner wurde dabei besonders hervorgehoben.
"Wir können Ärztenetzwerke nutzen, um ihre Leistung zu verbessern", resümiert Centola gegenüber dem MDR. "Ärzte reden miteinander, das wissen wir schon lange. Die eigentliche Entdeckung besteht darin, dass wir die Netzwerke zum Informationsaustausch zwischen Ärzten so strukturieren können, dass ihre klinische Intelligenz erheblich gesteigert wird."
Um die Netzwerke effektiv zu gestalten, reichen 40 Mitglieder, um den Sprung zur kollektiven Ärzte-Intelligenz zu erreichen. Die Forscher wollen mit ihrer App nun in die Praxis und arbeiten bereits daran, ihre Netzwerktechnologie in Arztpraxen zu implementieren.
Quelle: MDR