Eine Mama erzählt von Vertrauen und Nächstenliebe in Zeiten von Corona
"Corona Virus": Eine positive Geschichte aus Indien

von Z zweiumdiewelt
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Gute Nachrichten aus Goa (Indien) vom

"Corona" geht um die Welt und verbreitet vor allem eins: Angst und Unruhe. Aber es gibt auch positive, erzählenswerte Geschichten während der Corona-Krise. 

Um uns herum herrscht Angst und Beunruhigung durch „Corona“. Freunde und Familie schicken besorgte Nachrichten, vor allem nachdem sie beunruhigende Szenen von Indiens Straßen in den Nachrichten sahen. Aber ich und meine 3-jährige Tochter sind glücklich in Goa in Indien. Trotz "Corona". Und ich bin voller Vertrauen und Dankbarkeit. Nirgends wäre ich gerade lieber. Auch unter diesen schwierigen Umständen.

Wie kann man in diesen Zeiten so empfinden? Während einer wochenlangen Ausgangssperre und täglichen Einschränkungen durch „Corona“ in Indien?

Meine Antwort: Durch Vertrauen, Dankbarkeit und vor allem Kontakt mit den Einheimischen. Es wird hier für uns gesorgt. Täglich. Und das ist ein unfassbar schönes Gefühl, dass ich so noch niemals zuvor hatte.

Aber wie sind wir eigentlich überhaupt in Indien gelandet?

Ich habe im November 2019 Deutschland zusammen mit meiner Kleinen in Richtung Asien verlassen, um freier und selbstbestimmter leben zu können. Dafür habe ich mich mit meinem Blog (www.zweiumdiewelt.de) selbstständig gemacht und arbeite ortsunabhängig als virtuelle Assistentin. Außerdem berichte ich täglich bei Instagram als zweiumdiewelt.de  von unserer Reise und unseren Erlebnissen.

Im Februar 2020 kamen wir in Südindien an und reisten durch 7 Städte bis wir Goa erreichten. In dieser Zeit erfuhren wir schon viel Gastfreundlichkeit unter anderem in Form von Couchsurfing. Couchsurfing bedeutet, dass man kostenfrei bei Privatpersonen übernachten kann und an kulturellem Austausch interessiert ist.

Corona-Krise in Indien

In Goa bot sich mir die Möglichkeit in einem Gästehaus im Dschungel als Freiwillige auszuhelfen. Und hier sind wir immer noch, zusammen mit einigen gestrandeten Reisenden in dem kleinen Dorf am Meer Namens Agonda. Wir haben uns zusammengetan und stehen die Zeit gemeinsam durch. Unsere erste Woche der Ausgangssperre Mitte März, in der nicht mal Shops und Supermärkte offen sein durften, war hart und mich packten auch Sorgen. Aber ich kam nach wenigen Tagen wieder in mein Vertrauen zurück und erfuhr eine Menge Hilfsbereitschaft und Nächstenliebe. Und merkte, dass für uns gesorgt wird und ich loslassen kann.

Ich denke dabei an

  • den Shopbesitzer, der uns heimlich in seinem Laden hinter verschlossenen Türen einkaufen ließ
  • den Mann, der uns 30 Bananen aus dem Garten verkaufte, weil es lange kein Obst zu kaufen gab
  • die Reisenden, die in ihre Heimat zurückkehrten und uns ihre Vorräte an Gemüse schenkten
  • die Nachbarin mit einer Kuh, die uns nun täglich Milch und Lassi verkauft
  • den einheimischen Nachbarn, der meiner Tochter ein Trampolin und Spielsachen rausgesucht hat, damit die Ausgangssperre nicht ganz so hart ist
  • den Besitzer meiner Unterkunft, der uns für ein wenig Arbeit hier kostenlos wohnen lässt, obwohl die meisten Unterkünfte die Gäste auf die Straße setzten
  • den freundlichen Mann aus Singapur, den ich nicht mal persönlich kannte, der uns in der Nachbarstadt Obst kauft und herbringt
  • die Frau, die mich online anschrieb und mir eine Tüte Essen schenkte
  • die herzliche Verkäuferin, die uns des Öfteren illegal aus ihrem Haus Lebensmittel verkauft hat
  • die Kanadier, die gerade hier mit uns leben und täglich so lecker und einfallsreich kochen
  • den Nachbarn, bei dem wir uns täglich unser Trinkwasser holen können
  • die Frau, die uns zahlreiche Spielsachen und Essen überlassen hat
  • die Frau, die uns einige Eier verkaufte, obwohl es derzeit kaum welche gibt
  • die Frau, die online eine Gruppe gegründet hat und alle Hiergebliebenen mit Nachrichten und wichtigen Informationen versorgt

All diese Momente und einige freundliche Gesichter auf den Straßen, machen mich dankbar. Für uns ist es die absolut richtige Entscheidung derzeit hier zu sein. Auch während dieser "Corona Krise". Inmitten der Natur, unter Sonne und Palmen und mit manchmal einem kurzen Blick aufs Meer oder einem heimlichen Bad darin an einem abgelegenen Strand. Ich fühle mich hier sicher, auch wenn ungewiss ist, wann und wohin wir als nächstes ziehen können. Sind wir doch Nomaden, die gerade feststecken. Aber dieses Festsitzen tut uns gerade richtig gut und lässt uns beide enorm wachsen. Denn ungewöhnliche Situationen oder Krisenzeiten bieten uns Menschen die beste Möglichkeit zur Weiterentwicklung. Diese („Corona“) Krise holt uns alle aus unseren Mustern und Gewohnheiten raus und wenn wir es zulassen, kann sie uns aufzeigen, was wirklich wichtig ist.  Vielleicht verändert sich jetzt dadurch zukünftig das Leben vieler Menschen in eine bessere Richtung. Die Natur profitiert zumindest jetzt schon davon. Dafür können wir alle dankbar sein.

Jennifer Zorn

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