- Buchrezension
- Mein Lächeln in deiner Hand: Geschichte einer Heimkehr - Buchrezension
Mein Lächeln in deiner Hand: Geschichte einer Heimkehr - Buchrezension
Gute Nachrichten vom
Das neue Buch von Albert Espinosa handelt auf eine ganz besondere Art von Leben und Versöhnung in Angesicht des Todes.
Der Ich-Erzähler macht sich auf zu seinem an Krebs und Alzheimer erkrankten Vater, mit dem ihn eigentlich nichts verbindet, außer dem Versprechen, dass er seiner Mutter gegeben hat, als sie starb – nämlich sich um den Vater zu kümmern. Denn das Verhältnis zwischen Vater und Sohn ist mehr als belastet. Im Laufe des Buches erfahren wir viel über das Schicksal des Ich-Erzählers, der nicht nur früh seine Mutter, sondern auch seine Frau verloren hat, über seine Gedanken und über seine Rolle in der Familie.
Die Begegnung mit dem Vater, den die Alzheimer-Krankheit „verwandelt“, führt auch zu einer Verwandlung in der Beziehung zwischen Vater und Sohn. Ironischer Weise entsteht eine Nähe durch die Fremdheit. Der Sohn lernt eine ganz andere Seite seines Vaters kennen, die dieser ihm als Vater niemals zeigen konnte. Und plötzlich wird ihm ein Erlebnis aus Kindertagen klar und verständlich, was immer verschwommen und unerklärlich schien, aber sein Leben und das seiner Brüder schmerzhaft beeinflusst hat.
Espinosa schreibt
einfühlsam, ehrlich, weich, ja fast poetisch
und ohne Bitterkeit.
Es ist eine Geschichte über Versöhnung, die der Alzheimer-Krankheit geschuldet ist. Es zeigt, dass im Leben Situationen an der Oberfläche oft anders erscheinen, als sie tatsächlich sind, dass das Verhalten von Menschen von außen nicht wirklich beurteilt werden kann – ganz in dem Sinne, dass ich erst einige Zeit in den Schuhen eines anderen gegangen sein muss, um ihn verstehen zu können.