Hippie - Eine Geschichte, die die Sinne erweckt
Hippie - Buchrezension

von M Miriam
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Gute Nachrichten vom

Nachdem er sich von seinen Eltern lossagte, ihnen versuchte zu vermitteln, dass die Universität und der damit einhergehende Diplomabschluss noch warten müsse, da er Erfahrungen sammeln möchte, eröffnete sich ihm die Welt, die ihm diese erleben lässt. Zwar ist dieser Schritt, sich seinen gewohnten Kreisen zu entziehen und sich auf unbekanntes Terrain einzulassen, sehr mutig, jedoch auch hilfreich, sich mentaler Hinsicht weiterzuentwickeln. Hippie – sein erst kürzlich veröffentlichtes Werk – enthält erleuchtende Hinweise, die für jeden einen Nutzen haben können. 

Paulo gewährt uns einen Einblick in seine Erfahrungen, die er als Hippie auf seine Reisen sammelte. Nachdem er seine Reise durch Südamerika beendete und nach Europa aufbrach, war ihm noch nicht annähernd bewusst, welches Abenteuer dort auf ihn wartete. Sein Vorhaben war, sich der Hippieroute anzunehmen, die von der damaligen „Unsichtbaren Zeitung“ für Weltenbummler  als wertvoll erklärt worden war. Bereits als junger Reisender wagte er sich ins Unbekannte, um seinen Lebenssinn zu erkunden und dem Universum - der göttlichen Kraft - sowie dem Grund seiner Existenz näher zu kommen.

Er ist nicht der Einzige, der sich auf die Suche nach Antworten begibt. Mit seiner Geschichte „Hippie“ offenbart er seine Art, dass Leben für sich zu entdecken, sich zu finden und den Versuch, die Welt zu verstehen.

In Amsterdam trifft er auf eine junge, hübsche Niederländerin, die ihn dazu überredet, mit dem Magic Bus nach Nepal zu reisen. Ihr Ziel: Erleuchtung erlangen. Paulo lässt sich ohne weitere Anstalten darauf ein und begibt sich in ein nicht vorhersehbares Abenteuer. Viele Tage und Nächte nagen an den Passagieren, die nicht nur aus Paulo und Karla, der blonden Holländerin, sondern noch anderen Mitreisenden besteht, die sich dazu entschlossen haben, den Weg bis nach Kathmandu auf sich zu nehmen. Man erhascht nicht nur Einblick in die Erfahrungen Paulos, sondern auch in das Leben der anderen Reisebegeisterten. Seine Erkenntnisse und Erzählungen regen zum Nachdenken und Selbstreflektieren an.

Geistreiche Passagen prägen die Seiten des Buches, die einem nicht nur ermutigen tiefer in sich hineinzuhorchen, sondern auch seinen Horizont zu erweitern - erlaubt man sich, sich den Zeilen Coelhos zu öffnen.

„Ihm war klargeworden, dass wir letztlich allem, was uns widerfährt, ohne Angst begegnen müssen, weil alles zum Leben gehört. Wir können nicht wählen, was mit uns geschieht, aber wir können wählen, wie wir damit umgehen.“

Manch einer mag sich mit vielen Stellen identifizieren, da viele seiner Erlebnisse, Erkenntnisse und die ihm zugestoßenen Ereignisse auch uns betreffen, vielleicht bereits betrafen oder betreffen werden. Seine unverhohlene Art, die wesentliche Dinge offen und frei auszusprechen, den Leser an seinen Gedanken und Lebenspfad teilhaben zu lassen, vereinfacht das Verständnis der Geschichte und ermöglicht, sich selbst darin wiederzufinden.

Durch das Zusammentreffen von ihm und seiner Reisegefährtin, rotieren seine Gedanken auch um das Thema Liebe und Beziehungen. Er versucht für sich herauszufinden, in welcher Relation er zu seiner bislang noch Unbekannten steht. Jedoch spürt er bereits am Anfang gewisse Schwingungen zwischen den beiden und durchleuchtet diese.

„Die verborgenen Gefühle waren noch nicht offenbar geworden. Es war dies der Augenblick, in dem viele Beziehungen, die sich zu einer großen Liebe entwickeln könnten, scheiterten, bevor sie begannen. Entweder weil die Seelen, die sich hier begegneten, bereits wussten, wohin sie gemeinsam gehen würden, und genau das ihnen Angst machte. Oder weil sie so konditioniert sind, dass wir den Seelen nicht die Zeit geben, einander kennenzulernen, weil wir immer auf der Suche nach „etwas Besserem“ sind und so die Chance unseres Lebens verpassen.“

Seinem langersehnten Traum, in der Türkei in Kontakt mit den tanzenden Derwischen zu gelangen, nähert sich ihm, als die Reisegruppe einen einwöchigen Zwischenstopp in Istanbul einlegt. Nach längerem Erkunden der Stadt befindet er sich vor einem zerfallenen Haus, in das er sich mit neugierigen Augen begibt und mit leuchtenden wieder verlässt. Was genau er dort erfährt, versetzt nicht nur ihn ins Staunen.

„Willst du ein Pilger auf dem Weg des Lichts sein? Dann lerne, in der Wüste zu wandern. Rede mit deinem Herzen, denn Worte sind nicht zufällig – und, obwohl du sie brauchst, um mit den anderen zu kommunizieren, lasse dich nie durch Meinungen und Erklärungen in die Irre führen. Die Menschen hören nur das, was sie wollen. Versuche nie, jemanden zu überzeugen, folge nur angstfrei deinem Schicksal – oder aber auch voller Angst, aber folge deinem Schicksal.“

 

Die Reise prägte sowohl ihn als auch seine Gefährtin. Ihr Ziel ist es nach Nepal zu gelangen, wobei seins darauf konzentriert ist, mit den Derwischen zu tanzen. Die Antwort darauf, was mit den beiden geschieht, bis wohin ihr gemeinsamer Weg geht und ob deren Ziele erreicht werden, darf jeder für sich selbst herausfinden.

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