Help Me!: 12 Wege zur Erleuchtung - Buchrezension

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Gute Nachrichten vom

Ein Erfahrungsbericht von einer Journalistin, die sich vorgenommen hat, in einem Jahr 12 Selbsthilfebücher im Selbstversuch zu testen. Für wen könnte das interessant sein? Marianne Power beschreibt das Wesentliche der Ratgeber, so dass Sucher*innen von der Erfahrung der Verfasserin profitieren und sich eigene Umwege ersparen können. Sie schildert, wie sie sich quasi in die Selbsterfahrung hineingestürzt hat ohne Hemmungen und mit viel Selbstironie.

Die Autorin schreibt flüssig und unterhaltsam. Trotzdem fiel mir das Lesen nach einigen Kapiteln schwer. Ihre Selbstfindungsabenteuer wie beispielsweise wildfremde Männer ansprechen, um einen Partner zu finden oder nackt Yoga machen und die Beschreibung ihrer darauf folgenden psychischen Achterbahn fand ich auf Dauer etwas übersteigert und nicht mehr so wirklich spannend. Vielleicht fehlt mir nur der Sinn für diese Ironie? Oder ist es Widerstand, der sich in mir regt, die benutzte Ratgeberliteratur auf diese Weise zu entwerten? Auf jeden Fall konnte ich die Selbstironie der Verfasserin nicht so ganz genießen.

Positiv finde ich, wie es ihr mit wenigen Worten gelingt, das Wesentliche der Ratgeber auf den Punkt zu bringen (da ich die meisten der Bücher selbst kenne). Versöhnt bin ich dann auch wieder durch ihr Fazit.

Im letzten Kapitel stellt sie nämlich nach ihrem Jahr der intensiven Selbsterfahrung fest: „Mit jedem Buch stiegen meine Erwartungen an das Leben. Ich wollte nicht einfach nur glücklich sein, ich wollte ein außergewöhnliches Leben führen. Je höher die Messlatte lag, desto größer wurde mein Gefühl des Scheiterns… Je verzweifelter ich dem Glück nachjagte, desto unglücklicher wurde ich…
Ich weiß jetzt, dass es diese Vollkommenheit nicht gibt, und dass Glück nicht bedeutet, dass man bekommt, wonach man sich sehnt. Glück ist, wenn man erkennt, dass man im Hier und Jetzt alles hat, was man braucht.“ (S. 344) Damit liefert sie quasi ein Credo zum förderlichen Gebrauch von Selbsthilfebüchern.

Was mich auch außerordentlich versöhnlich stimmt: Es bleibt bis zuletzt unklar, ob die Verfasserin ihren Mr. Right gefunden hat oder nicht… Denn ein „…am Ende fanden sie sich doch und wenn sie noch nicht gestorben sind…“ hätte irgendwie wirklich nicht gepasst…   

Wem ich das Buch empfehlen könnte? Am ehesten Frauen, die gern ein unterhaltsames Buch lesen und über sich selbst und ihre heimlichen Wünsche nach Selbstoptimierung lachen möchten.

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