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Heirate dich selbst. Wie radikale Selbstliebe unser Leben revolutioniert. - Buchrezension

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Gute Nachrichten vom

Im Prolog macht Veit Lindau deutlich, was er mit radikaler Selbstliebe meint: „…radikal stammt vom lateinischen radix (die Wurzel). Radikale Selbstliebe bedeutet, Dich entschlossen auf die Wurzel Deines Wesens zu besinnen….“ (S.30). Und er sieht alles andere, Erfolg, die Qualität von Beziehungen, Erlebnisse, als Spiegel dieser radikalen Selbstliebe. Das Ja zu uns selbst entscheidet darüber, was wir erleben.

Als Hilfe führt er die sechs Tugenden der Selbstliebe ein. Damit möchte er uns einen Weg aus der  Selbsthypnose aufzeigen, die uns suggeriert, dass wir nicht liebenswert sind. Das sind die sechs Tugenden, mit denen dann auch die Kapitel überschrieben sind: „Befreie deinen Geist. Fühle alles. Erfülle Deine Bedürfnisse. Definiere Deine Werte. Mach dein Ding. Erwache in Deinem wahren Selbst.“ (S. 49)

Dieses Büchlein ist sehr ansprechend aufgemacht und gut gegliedert. Ich mag die Art, wie Veit Lindau die Leser*innen direkt und manchmal schonungslos anspricht. Und wie er zu den wichtigen Themen mit seinen Übungen an die Hand, die hilfreich sind. Und er führt konsequent weiter, z.B. indem er dazu aufruft, sich selbst zu heiraten, mit Ehegelübde, Feier und Fotos. Zum Buch gehört eine CD mit den Meditationen 1. Das große Herz, 2. Der stille Bergsee und 3. In Liebe baden.
Interessierte können sich hier ein kostenloses Probekapitel zusenden lassen. Leser*innen finden im Buch ein Passwort, mit dem sie online einiges an zusätzlichem Material herunterladen können wie „Fragen der Kraft“, eine Liste mit menschlichen Werten und weiterführende Literatur. Außerdem findest du dort noch den Videokurs “sanftMUT – Die Macht deiner Bedürfnisse”.

Erste Tugend: Befreie Deinen Geist.
„Befreie Dein Selbstverständnis.“ (S. 54) Hier geht es darum, sich vorurteilsfrei sich selbst zu öffnen und „größere, freiere, ungewöhnlichere Gedanken über Dich zu haben.“ Aus dem „Korsett der Erwartungen“ herauszukommen. Auch weniger schmeichelhafte Gedanken über dich zuzulassen. Vielleicht auch Ideen, die dir unheimlich oder ein bisschen peinlich sind mit Kreativität und Spaß…  Lernen, sich ganz anzunehmen. „Ein Sprichwort im Zen lautet: Ich verändere mich nicht, indem ich versuche, etwas anderes zu sein, als ich bin. Ich verändere mich, indem ich voll anerkenne, wer ich jetzt gerade bin.“ (S. 57) Weil unsere Schwächen erst dann, wenn wir sie bekämpfen, zerstörerisch wirken. Dazu gibt es gleich zwei Übungen. Zuerst geht es darum, „äußere und innere Kriegsschauplätze“ anzuerkennen und für Fortgeschrittene dann Frieden zu schließen, wenn wir innere Ablehnung gegen Wesenszüge von uns selbst spüren.
Weiter geht es darum, immer wieder inneren Frieden zu finden. Ein heilsames Friedensritual durchzuführen. Abgelehnte Gedanken, Gefühle, körperliche Merkmale, Wesensanteile, Verhaltensweisen… bewusst anzunehmen und damit dem Unbewussten ein Signal zu geben. Als weitere Hilfe stellt Veit Lindau „Kraft-Fragen“ (S. 74). Sie sollen dazu helfen, dich zu stärken, Chancen zu sehen und das Gute an der gegenwärtigen Situation zu sehen.

Zweite Tugend: Fühle alles.
Bei der zweiten Tugend der radikalen Selbstliebe geht es darum, die eigenen Gefühle zu spüren, ihre Botschaft zu verstehen. Dadurch sich selbst nahe zu sein und in die ganz persönliche Energie zu kommen. Veit Lindau empfiehlt, Einsamkeit bewusst zu gestalten. Sich neu zu verlieben – in dich selbst! Ein Rendezvous mit dir selbst zu gestalten. Dabei etwas ganz Besonderes zu machen.
In diesem Kapitel geht es darum, „Deine gesamte emotionale Bandbreite bewusst willkommen zu heißen“ und darin die persönliche Freiheit zu entdecken.
Sehr hilfreich finde ich das Unterkapitel „Still im Feuer stehen“ (S. 105). Hier unterscheidet der Autor drei Arten mit Gefühlen umzugehen. Sie unterdrücken, sich in den Gefühlen verlieren und nüchtern fühlen. Letzteres empfiehlt er. „Nüchtern fühlen bedeutet, Deine Hingabe an diesen Moment mit ruhiger Achtsamkeit zu paaren.“ (S. 107).

Dritte Tugend: Mach dich glücklich.
Hier geht es darum, deine essenziellen Bedürfnisse zu spüren und entsprechend gut für dich zu sorgen. Veit Lindau sieht Bedürfnisse als „evolutionäre Triebkräfte des Lebens in uns“ (S. 121).
Er zählt dazu das Bedürfnis nach Sicherheit, Stimulanz, Dominanz, Wachstum, Nähe, Dienen und Transzendenz.
Sich ohne Drama gut um eigene Bedürfnisse kümmern… “Dich selbst zu lieben ist kein destruktiver Egoismus, sondern das größte Geschenk, das Du Deinen Mitmenschen machen kannst.“ (S. 142). Merke, wenn ein Bedürfnis unerfüllt ist und dann übernimm Verantwortung für dich und tu etwas, es zu erfüllen!

Vierte Tugend: Erkenne deine Werte…
… denn wenn du im Einklang mit deinen Werten lebst, stärkst du deine Selbstachtung. Hierzu bekommen die Leser*innen eine Werteliste auf der Website und im Buch die Übung zu den eigenen Werten. Und die Anregung, doch eine Werte-Findungs-Party mit ein paar Freunden zu veranstalten. Tolle inspirierende Idee, finde ich! Weiterführend gibt es noch den „Potenzialcheck“, bei dem es darum geht, zu überprüfen, inwieweit du die Werte schon lebst oder wo noch mehr möglich ist. Und das Kapitel wird abgerundet mit Ideen zum Umgang mit Wertekonflikten.

Fünfte Tugend: Sei dir in deinen Taten treu
Ja, wer kennt das nicht, gute Ideen beflügeln, aber manchmal hapert’s am Tun. Und die Übung dazu „Neuprogrammierung mit Freude“ (S. 210) verspricht nicht zu viel. Ich halte sie außerdem für sehr wirkungsvoll, weil der Autor dafür die neuronalen Grundlagen von erfolgreicher Veränderung zugrunde legt. Er zeigt, wie wir uns verwandeln können von Träumer*innen zu Verwandler*innen…

Sechste Tugend: Erwache
Entdecke, deinen inneren Reichtum! Hierzu gibt es wieder einige Übungen. Zum still werden, zur Selbstvergebung, mit dem Atmen Freundlichkeit einzuladen, Dankbarkeit zu leben und vieles mehr. Eine meiner Lieblingsübungen „Vom Bettler zum König“ besteht darin, den eigenen Reichtum bewusst wahrzunehmen und etwas davon zu verschenken. „Die einfachste Form, das zu tun, ist ein Lächeln.“ Auf diese Weise beschenken wir andere und gleichzeitig uns selbst. Es kann so einfach sein, wir müssen es nur tun!

Meine unbedingte Leseempfehlung für dieses Buch von Veit Lindau! Für alle Menschen, die spüren, dass radikale Selbstliebe etwas für sie sein könnte! Ein Buch, dass ich immer mal wieder gern zur Hand nehme, um eine Übung zu machen und einen Schritt vorwärts.

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