Ganz da - Einfach und kontemplativ leben - Buchrezension

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Gute Nachrichten vom

GANZ da – Einfach und kontemplativ leben.
Was bedeutet das und worum geht es in diesem Buch?  

Mit viel Humor und den Blick auf das Göttliche, vielen Zitaten aus der Bibel und einem liebevollen Heranführen auf den Weg zur Kontemplation schreibt Richard Rohr wie ich finde zauberhafte Sätze, die dich auf vielfältige Weise berühren werden und dich immer wieder an diesen Ort bringen, dort wo du gerade stehst - Unverfälscht, humorvoll, liebevoll.

Zunächst habe ich nicht genau verstanden, was mit kontemplativ leben gemeint ist. Durch das Lesen des Buches habe ich nun eine Vorstellung davon. Es ist ein Ziel und ein Weg gleichzeitig.

Es geht darum, offen zu bleiben für die Bewegungen des Lebens, Abstand zu nehmen von den vielen Bewertungen und Vorstellungen und auch den Anhaftungen, immer wieder zu uns selbst zurück zu finden, um die Dinge neu zu betrachten. Es ist bereichernd, aber keinesfalls einfach. Der Autor beschreibt es als ein ständiges Üben.

Am Anfang geht es um das Staunen und die Hingabe. Es geht um das Verständnis, was Kontemplation bedeutet. Der Einleitung voran gestellt steht ein Zitat aus der Bibel:

Ich lasse mich suchen von denen, die nicht nach mir forschen; ich lasse mich finden von denen, die nicht nach mir suchen. Ich sage: „ Hier bin ich! Hier bin ich!“, zu Menschen, die nicht einmal meinen Namen anrufen.
(Jesaja 65,12)

In den Kapiteln 1 – 3 geht Richard Rohr auf die vielen Aspekte ein, denen wir auf dem spirituellen Weg begegnen.   


Ich mag besonders die wunderbar bildhaften und auch humorvollen Beschreibungen und Formulierungen. Sich auf dieses Buch einzulassen, ist ein Gewinn für Jedermann. Es entsteht ein umfassendes Bild von dem, was der Autor uns ans Herz legen möchte.


Hierzu ein Auszug:

Seite 44/45


Die meisten von uns wiederholen einfach unsere tägliche Routine, und wir regen uns auf, wenn es irgendwelche Unterbrechungen unserer Muster gibt. Gott jedoch findet sich ausnahmslos und ironischerweise in den Unterbrechungen, den Betriebsstörungen, den Ausnahmen, den Überraschungen – und selten in den eingefahrenen Mustern. Gott muss uns dann erwischen, wenn wir gerade nicht aufpassen.
Ich sage mir oft selbst: Sei ganz da! Selbst mitten in Umständen, die ich nicht will, nicht erwarte und nicht mag – „Am Abend, um Mitternacht, beim ersten Hahnenschrei oder am Morgen“.

In Kapitel 4 folgen einige kurze Denkanstöße und Anleitungen. Übungen, denn ohne Übungen, so der Autor, kann uns tatsächlich nichts Neues passieren. Mit viel Humor schreibt Richard Rohr dazu:

Übung ist eine Rücklöschtaste, die wir ziemlich oft drücken müssen, bevor wir etwas wirklich neues erleben können. Wir können sie uns wie das berühmte Stg+Alt+Löschen vorstellen, dass viele beim Computer benutzen, um abgestürzte Computerprogramme neu zu starten.

Es geht dort zum Beispiel um das Sehen. Auch hierzu ein Auszug:

Zu sehen bedeutet, jenes Staunen und Wundern zuzulassen und das zu schmecken, wovon wir in diesem Buch reden. Wenn du dich entscheidest zu sehen, bist du präsent für das, was ist, ohne die Krücke deiner Vorlieben und unabhängig von jedem falschen Kriterienkatalog, nach dem du Dinge als wichtig oder unwichtig kategorisierst.

Richard Rohr hat mit diesem Buch eine Brücke gebaut, über die wir gehen können. Seine Worte sind Begleitung. Sie helfen, unseren Blick zu schärfen, um das Wesentliche zu erfassen.

Richard Rohr, Jahrgang 1943 ist deutschstämmiger Franziskanerpater, internationaler Seelsorger und Bestsellerautor. Sein Wissen und seine Erfahrungen werden im Buch durch seine außerordentlich humorvolle und ausgefallene Beschreibung transportiert, um diesen Weg zur Kontemplation begreiflich zu machen.

Das Buch sollte immer wieder einmal zur Hand genommen werden.
Es hilft unseren Blick auf die Dinge zu schärfen und unser Herz zu weiten.

Das ist Richard Rohr in jedem Fall gelungen, vielen Dank dafür!

Meine Leseempfehlung!

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