- Buchrezension
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Elefanten im Haus - Buchrezension
Gute Nachrichten vom
Fine ist ganz aufgeregt und lauscht dem Flurwandgerumpel mit dem Ohr an der Wand. Es ist jemand Neues in die Wohnung gegenüber gezogen und sie hofft so sehr, dass auch Kinder dabei sind. Denn bis jetzt leben hier nur schrecklich erwachsene Leute und sie findet es sehr langweilig als einziges Kind im Haus. Da ihr Papa wieder mal über seinen Büchern sitzt und dabei Mozart hört beschließt das Mädchen sich mal draußen umzusehen. Im Flur trifft sie auch gleich auf ihre bisherigen Nachbarn. Diese sind jedoch alle wenig begeistert von den Neuzukömmlingen. Mißtrauisch erklären sie Fine, dass das ja Elefanten seien und ganz sicher nicht zu ihnen passen könnten.Enttäuscht von den griesgrämigen Alten stapft sie wieder hoch zu Papa, doch dieser öffnet ihr die Tür nicht. Mozart ist Schuld, dabei wird Fine doch gerade hungrig und im Treppenhaus ist es ungemütlich.
Also beschließt sie bei den neuen Nachbarn zu klingeln. Nichts rührt sich hinter der Tür bis Fine in die Stille singt „Was müssen das für Räume sein, wo die großen Elefanten zur Miete wohnen...“ Da öffnet sich tatsächlich die Tür einen Spalt und eine dicke Elefantenfrau scheint erleichtert zu sein, als sie sieht, dass ein Kind vor ihr steht. Sie stellt sich bei der verwunderten Elefantendame vor und wird daraufhin nach drinnen gebeten. Fine findet es riecht anders als bei ihr zuhause, irgendwie interessant. Gleich im nächsten Zimmer sieht sie zwei Elefantenkinder und ihr Bauch wird ganz kribbelig vor Freude.
Kim und Bo heißen die zwei und sind anfangs etwas schüchtern. Doch schnell kommen die drei ins Gespräch, denn alle spielen gerne Fußball und Fine erzählt von ihrem Haustier. Kim und Bo möchten am Liebsten sofort ihr Meerschweinchen kennenlernen und so sausen die drei in den Flur. Fine fällt ein, dass ihr Papa sie ja nicht hören kann, aber Bo hat sofort eine Lösung. „Keine Sorge, Elefanten überhört keiner“ sagt er und die beiden hämmern mit ihren Rüsseln gegen die Tür und trompeten so laut drauf los, dass sich Fine sogar die Ohren zuhalten muss. Da kommen auch schon die anderen Nachbarn raufgestürmt, um sich über diesen Höllenlärm zu beschweren. Doch auch Fines Papa hat den Aufruhr gehört und öffnet endlich die Tür. Alle zusammen stürmen am überraschten Vater vorbei in die Wohnung. Die Nachbarn möchten sofort wissen was hier los ist und Fine erklärt, was passiert ist.
Ohne die Elefantenkinder wäre sie nicht mehr in ihre Wohnung gekommen und sie ist froh, dass die Neuen nun hier wohnen. Das findet ihr Papa auch und überzeugt schlußendlich die befangenen Nachbarn sich mit ihm gemeinsam vorstellen zu gehen. So leicht kann man das Eis brechen.
Fine, Kim und Bo kümmern sich so lange um die Meerschweinchen und kommen wiederolt zu dem Schluss „Es ist immer gut, ein paar Elefanten im Haus zu haben.“
Dieses zauberhafte Kinderbuch zeigt einem ganz deutlich
wie voreingenommen der Mensch sein kann und
räumt zugleich mit einigen Vorurteilen auf.
Denn Kinder haben diese oft angelernten Antipathien gegenüber Andersartigkeiten noch nicht und können uns Erwachsenen lehren wieder offener im Alltag zu sein.
Der Text ist in einem guten Fluss zu lesen und die bunten Illustrationen sind wunderschön. Meine Kinder möchten es immer wieder anschauen und nehmen davon ganz viel Offenherzigkeit mit. Es wird in unserem Bücherregal sicher kein Staubfänger.