- Buchrezension
- Der Mai Tai trinkende Mönch und die Lehre der Authentizität - Buchrezension
Der Mai Tai trinkende Mönch und die Lehre der Authentizität - Buchrezension
Gute Nachrichten vom
„Der Mai Tai trinkende Mönch und die Lehre der Authentizität“ von Stefan Weiss ist 2017 im Goldmann-Verlag erschienen. Das ungefähr 11 x 15 cm große Büchlein gibt Antworten auf die großen Fragen, die das Leben bereit hält.
Zu Beginn der Geschichte verlässt Kenso einem inneren seltsamen Gefühl folgend das Kloster, in dem er über 15 Jahre als Mönch gelebt hatte. Sein erster Weg führt ihn in die nahegelegene Stadt, in der er auf einen freundlichen Herrn trifft. Diesem Herrn berichtet er von der Hauptaufgabe der Mönche im Kloster: den Menschen dabei zu helfen, ein authentisches Leben zu führen. Doch was ist Authentizität und wie kann man sie erlernen? Diese und viele weitere Fragen tauchen auf und Kenso ist bereit, nicht nur dem freundlichen Herrn seine Fragen zu beantworten. Es spricht sich herum, dass ein Mönch in der Stadt sei, der Fragen in einer Bar beantworte. So kommt es, dass Kenso von ganz unterschiedlichen Personen aufgesucht wird. Da ist zum Beispiel die Psychologin, die Fragen über die Liebe hat oder der Künstler mit der Frage über die Kreativität. Oder der Familienvater, der mit dem Mönch über die Depression spricht. Das Besondere an Kenzos Antworten ist, dass sie fast immer auf die ganz persönlichen Bedürfnisse des Fragenden abzielen und sich auf diese Weise jede Person selbst eine Antwort auf ihre persönliche Frage geben kann.
Eingebettet in eine kleine Geschichte wird dem Leser nahegelegt, was der Autor unter Authentizität versteht und wie die eigenen Wünsche und Bedürfnisse in der heutigen schnellen Welt wieder mehr wahrgenommen werden können. Das Buch ist unterteilt in Kapitel, die sich jeweils mit einem Fragenden und der Antwort des Mönchs beschäftigen. Es gibt ein Inhaltsverzeichnis, welches dem Buch eine übersichtliche Struktur bietet. Im Anhang des Buches gibt es einen Glossar, der die wichtigsten Begriffe zusammenfasst, sowie eine Erklärung der „Ersten Aufgabe“, von der im Buch häufig die Rede ist. Das Buch ist in leicht verständlicher Sprache geschrieben und wirkt dadurch informativ.
Mich hat von Anfang an das Format des Buches begeistert. Außerdem gefällt mir die übersichtliche Gliederung in einzelne Kapitel. Trotz des gehaltvollen Inhalts hat der Leser so die Möglichkeit, sich Kapitel für Kapitel „vorzuarbeiten“ und die einzelnen Fragen auf sich wirken zu lassen. Positiv bewerte ich einerseits die Auswahl der Fragen, die an den Mönch herangetragen werden, andererseits die der Fragenden, weil es sich hierbei um einen breiten Querschnitt durch die Bevölkerung handelt, indem sich der Leser wiederfinden kann. Weniger ansprechend war für mich die Sprache: Kurze Sätze und das Gefühl einer Aneinanderreihung von Ereignissen wirkte auf mich zeitweise wie eine emotionslose Übertragung von Fakten.
Das Buch „Der Mai Tai trinkende Mönch und die Lehre der Authentizität“ von Stefan Weiss ist ein kleines Buch mit großem Inhalt. Trotz der einfachen Sprache und des eher informativen Charakters, wird die Botschaft deutlich: Authentisches Denken und Handeln hilft dem Menschen, seine Bedürfnisse zu erkennen und sich seinen eigenen Wünschen zuzuwenden. Das Buch ist für diejenigen Leser zu empfehlen, die wenig schnörkelig und eher geradlinig erzählte Geschichten mit Tiefe bevorzugen.