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Das Integrationsparadox Warum gelungene Integration zu mehr Konflikten führt - Buchrezension

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Gute Nachrichten vom

Wenn wir Nachrichten schauen oder hören oder die Schlagzeilen von bunten Tageszeiten lesen, wenn wir Unterhaltungen über tagespolitische Themen führen, scheint es Einigkeit in dem Punkt zu geben, dass unsere Gesellschaft noch nie so gespalten, die Welt noch nie so aus dem Fugen geraten war, wie heute.

Aldadin El-Mafaalani sieht die Ursache für diese Empfindung aber interessanter Weise darin, dass die Welt sich näherkommt und die Welt zusammenwächst. Die Gespaltenheit liegt also eher in der Frage, ob dieses Zusammenwachsen gut oder schlecht ist.


Teilhabe von Minderheiten ist immer mehr verwirklicht und mit dieser Teilhabe wächst der Anspruch dieser Gruppen auf Gleichberechtigung und sie fragen sich, was sie noch tun müssen, um ganz anerkannt zu werden. Auf der anderen Seite wächst die Unsicherheit der „Alteingesessenen“ und sie fragen sich, was noch deutsch ist und was Heimat ist, ob sie dabei sind ihre Identität als „Deutsche“ zu verlieren.

Das Buch von Aladin El-Mafaalani ist eine genaue Analyse der westlichen und insbesondere der Deutschen Gesellschaft und erklärt, warum wir das erleben, was wir erleben. Dafür schaut er vor allem auch in die deutsche und europäische Geschichte nach dem zweiten Weltkrieg. Und doch gibt er keine Antwort auf die Frage, wie wir die Konflikte lösen, die durch das Zusammenwachsen in einer offenen Gesellschaft entstehen, hat kein Patentrezept für die Reibungen, sieht aber in ihnen eine Chance, denn die einzige Möglichkeit vorwärts zu kommen ist der Dialog. Er ist für eine Streitkultur statt einer Leitkultur. Es geht um Begegnung und Austausch statt Ausgrenzung und Ablehnung.

Mafaalani beschreibt die Entwicklung in Deutschland von der Nachkriegszeit bis heute, vom Umgang mit „Gastarbeitern“ und ihren später nachgezogenen Familien bis hin zur Schaffung des Begriffs „Migrationshintergrund“ und zeigt dabei, was sich alles in dieser Zeit (positiv) verändert hat und dass wir in einer offenen Gesellschaft leben, die eine Überlebenschance hat, wenn wir miteinander reden, streiten und Zukunftsvisionen entwickeln.

Ein lesenswertes Buch, das einen anderen, scheinbar positiveren Blick auf die Gegenwart hat, als wir ihn beim Aufschlagen von Zeitungen oder beim Blick aufs Handy gewöhnt sind. Doch bei aller positiven Veränderung ist die Herausforderung die nötige Streitkultur und Zukunftsvisionen zu entwickeln, damit die offene Gesellschaft eine Zukunftschance hat.

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