Kennzeichnung versteckter Preiserhöhungen
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Verbraucherschutz in Frankreich
Kennzeichnung versteckter Preiserhöhungen

von
Ana Huber
Ana Huber
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Gute Nachrichten aus Paris (Frankreich) vom

Eine neue Gesetzgebung schützt Verbraucher vor Mogelpackungen.

In Frankreich tritt ab dem 1. Juli eine neue Regelung in Kraft, die Verbraucher vor versteckten Preiserhöhungen schützt. Diese Praxis, oft als „Shrinkflation“ bezeichnet, wird durch orangefarbene Etiketten an den Regalen sichtbar gemacht. Die Etiketten informieren darüber, wenn sich die Produktgröße oder -menge ändert, während der Preis gleich bleibt.

 

Initiative des französischen Wirtschaftsministers

Der französische Finanz- und Wirtschaftsminister Bruno Le Maire hat diese Maßnahme als Reaktion auf zunehmende Verbrauchertäuschungen ins Leben gerufen. Er bezeichnete die Praxis als „skandalös“ und „inakzeptabel“ und betonte, dass Konsumenten oft mehr bezahlen müssen, aber weniger Produkt erhalten. Mit der neuen Vorschrift sollen sowohl Lebensmittel als auch Konsumgüter gekennzeichnet werden, um das Vertrauen der Verbraucher zurückzugewinnen.

 

Forderungen auch in Deutschland

Auch in Deutschland fordern Verbraucherschützer seit langem Maßnahmen gegen Mogelpackungen. Die Verbraucherzentrale Hamburg verzeichnet einen Anstieg solcher Fälle und hat 2023 insgesamt 104 neue Produkte in ihre Liste aufgenommen, die durch Shrinkflation auffallen. Trotz dieser Entwicklung hält der Handelsverband Deutschland (HDE) zusätzliche gesetzliche Regelungen für unnötig und argumentiert, dass die bestehende Grundpreisauszeichnung ausreiche.

 

Verbraucherstimmen und Umfragen

Eine YouGov-Umfrage zeigt, dass die Mehrheit der deutschen Verbraucher eine Kennzeichnung von Mogelpackungen direkt am Regal befürworten würde. Der HDE hingegen warnt vor einem möglichen „Information Overload“ durch zusätzliche Etiketten.

 

Auswirkungen auf den Handel

Das neue Gesetz in Frankreich verpflichtet Händler, Preiserhöhungen pro Stück am Regal auszuweisen. Diese Maßnahme soll verhindern, dass Verbraucher unbemerkt durch reduzierte Packungsgrößen getäuscht werden. Hersteller und Händler müssen nun transparenter agieren und können die Preise nicht mehr ohne klare Hinweise anpassen.

 

Tipps für deutsche Verbraucher

In Deutschland bleibt es weiterhin wichtig, auf Preise und Mengenangaben zu achten, um nicht auf Mogelpackungen hereinzufallen. Der Verbraucherschutz bietet Tipps, wie sich solche Produkte auch ohne Hinweisschilder erkennen lassen.

 

Fazit

Frankreichs Vorgehen gegen Mogelpackungen setzt neue Maßstäbe im Verbraucherschutz. Ob Deutschland diesem Beispiel folgen wird, bleibt abzuwarten, aber die Forderungen nach mehr Transparenz und fairen Preisen sind unüberhörbar.

Quelle: fr