Filter für Hormone im Wasser
Bild: CCO lizenz/pixabay/ronymichaud

Forschung
Filter für Hormone im Wasser

von
Ana Huber
Ana Huber
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Gute Nachrichten aus Karlsruhe (Deutschland) vom

Ein Team von Wissenschaftlern hat ein Filterverfahren entwickelt, welches Hormone aus dem Wasser filtern kann.

Leitungswasser gehört zu den gut kontrollierten Lebensmitteln. Trotzdem gibt es Substanzen, die sich bisher nicht so einfach herausfiltern ließen. Dazu gehören unter anderem Hormone. Vor allem fehlte es an einem Filter, der die ganze Bandbreite an Schadstoffen aus dem Wasser filtern kann. Die geringe Konzentration der Hormone im Wasser und auch die Größe dieser Moleküle machte eine Bereitung bisher schwierig. In einem Liter bereits geklärtem und behandeltem Wasser finden sich rund 100 Nanogramm verschiedenster Hormone.

 

„Das gleicht der Suche nach der Nadel im Heuhaufen“, so Professorin Andrea Schäfer von der Membrantechnologie am Institut für funktionelle Grenzflächen (IFG) zu Nationalgeographic. „Und doch sind diese Hormone in solchen Konzentrationen wirksam.”

 

Doch das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) hat gemeinsam mit dem Institut für funktionelle Grenzflächen (IFG) nun eine Möglichkeit gefunden. Ein Verfahren, das Hormone schnell und effizient aus dem Wasser filtern kann und auch von Industriepartnern und somit von großen Klärwerken genutzt werden kann. Die Schadstoffe werden durch eine halb-flüssigkeitsdurchlässige Materialwand gefiltert, in der Aktivkohle eingebaut ist. Das bedeutet, dass das Abwasser durch eine Polymermembran gedrückt wird, das die Mikroorganismen und große Verunreinigungen herausfiltert. Dahinter liegt eine Schicht aus spezieller Aktivkohle, die mit Kohlenstoff- und Hormonmoleküle eine chemische Verbindung eingeht. Dadurch bleiben diese daran kleben. Zudem hat dieses Verfahren das Potenzial, dass große Wassermengen hindurchfließen können.

 

 

„Wir glauben, dass wir eine vielversprechende Technologie entwickelt haben, mit der wir bei der Elimination von hormonellen Mikroschadstoffen aus Wasser einen großen Schritt weiter kommen“, erklärt Matteo Tagliavini, Doktorand in Schäfers Gruppe und Mitautor gegenüber Nationalgeographic.

 

Dieses Filtersystem ist sowohl für den Hausgebrauch, als auch für industrielle Großanlagen geeignet. Ein erstes Projekt in der Industrie ist bereits in Planung.

 

 

Quelle: Nationalgeographic

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