Neuer Upcycling-Trend
Aus alten Kleidungsstücken entstehen hochwertige Fliesen

von
Ana Huber
Ana Huber
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Gute Nachrichten vom

Die Lebensdauer der meisten Kleidungsstücke ist kurz. Nach wenigen Monaten werden die meisten Teile schon wieder aussortiert. Dabei ist die Textil-Industrie eine der klimaschädlichsten Branchen überhaupt. Eine australische Forscherin upcycled alte Kleidung zu Fliesen und Teppichen. 

„Deutsche Kunden kaufen in etwa 60 Kleidungsstücke im Jahr. Getragen werden diese aber nur noch halb so lange wie vor 15 Jahren“, so die Studie von Greenpeace. 

Die Produktion von Kleidung hat sich vom Jahr 2000 bis zum Jahr 2014 verdoppelt. 100 Milliarden Kleidungsstücks wurden im Jahr 2014 neu produziert. Daraus resultiert eine Unmenge an Altkleidung. Doch die Forscherin aus Australien, Veena Sahaiwalla, hat zumindest für einen kleinen Teil dieser Altkleiderschwemme einen neuen Lebenszyklus entwickelt. An der Universität von New South Wales verwandelt sie mit ihrem Team alte Kleidung in Fliesen für die Wand und den Boden. 

Zuerst werden Teile wie Reißverschlüsse und Knöpfe entfernt. Dann werden Baumwolle, Polyester, Viskose und Nylon zusammen geschreddert, wieder zusammengeklebt und dann unter starker Hitze zu den Fliesen gebacken. Alle Materialien stammen aus dem Altkleidercontainer. Dunkle Teile eignen sich gut für Bodenfliesen und Helles für die Wand. 

Ideale Produkteigenschaften

Die Fliesen kommen häufig in Bad und Küche vor und müssen somit Wasser gut abweisen können. Auch dürfen sie nicht leicht entflammbar sein. Beides wurde getestet und mit Bravour bestanden. Die kompletten Ergebnisse sind bei Journal for Cleaner Production einzulesen. Derzeit wird im Keller der Uni eine kleine Fabrik eingerichtet, in der die Recycling-Fliesen bald auch in größerer Stückzahl produziert werden sollen.

Auch Glasreste eignen sich für die Produktion. Alleine in Australien gibt es mehr als eine Million Tonnen Glasmüll pro Jahr. 

veema ceramic tiles 25535Professorin Veena Sahajwalla, Direktorin des UNSW-Zentrums für nachhaltige Materialforschung und Technologie (SMaRT), mit Glasabfall-Fliesen. © Universität New South Wales

Quelle UNSW

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