Climeworks-Anlage zieht tonnenweise CO2 aus der Luft (Video)

von GN Good News
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Gute Nachrichten aus Hinwil (Schweiz) vom

Christoph Gebald und Jan Wurzbacher entwickelten die weltweit erste Filteranlage, die Kohlenstoffdioxid aus der Umgebungsluft filtert. Die beiden gründeten die Schweizer Firma Climeworks mit dem Fokus auf zwei großen Vorteilen. Das Hauptziel war es, Co2 aus der Luft zu filtern und somit der Klimaerwärmung entgegenzuwirken. Es gibt aber noch einen weiteren Vorteil: Das herausgefilterte, reine Kohlenstoffdioxid kann in der Lebensmittelbranche, Landwirtschaft und Automobilindustrie eingesetzt werden.
Entwicklung:
2008 begannen Christoph Gebald und sein Kommilitone Jan Wurzbacher mit der Idee einer Maschine, die Co2 aus der Luft filtert. Am Anfang sammelte das Filtersystem im Labor nur einige Milliliter Kohlenstoffdioxid pro Tag. Seit Mai hat Climeworks nun ihr erstes großes Co2-Filtersystem, das pro Tag rund 2.460 Kilogramm und im Jahr circa 900 Tonnen Co2 aus der Luft filtert.

Funktionsweise:
Die 18 Co2-Kollektoren sind neben Gewächshäusern auf dem Dach einer Müllverwertungsanlage in drei Schiffscontainern übereinander installiert. Die Ventilatoren sogen dafür, dass die Umgebungsluft angesaugt wird. In den jeweiligen Kollektoren findet dann der eigentliche Adsorptions-Desorptions-Prozess statt. Im Inneren wird das Kohlenstoffdioxid heraus gefiltert und die Co2-reduzierte Luft wird wieder herausgeblasen. Der Desorption-Prozess startet, indem das gesättigte Filtermaterial auf 100 Grad Celsius erhitzt wird. Dazu wird die Abwärme der Müllverwertungsanlage genutzt, was sehr ressourcenschonend ist. Das hochreine Co2 wird dabei freigesetzt und einer Leitung zugeführt, die die Gewächshäuser der Gebrüder Meier mit Co2 versorgt. 

Bislang musste ein LKW aus größerer Entfernung heranfahren, um den Co2-Tank wieder aufzufüllen. Nun kauft der landwirtschaftliche Betrieb Climeworks jährlich 900 Tonnen Co2 ab, um die Pflanzen zu düngen. Diese wachsen mit viel Co2 in der Luft so gut, dass die Ernte bis zu 20 Prozent höher als ohne Gaszufuhr ist. 
„Die Nutzung von CO2 aus der lokalen Umgebungsluft passt zu unseren nachhaltigen Produktionsgrundsätzen und unterstützt die Vermarktung unserer Produkte“, sagt Meier.
Quelle: Galileo, Bildquelle: Climeworks