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  • Zu Fuß durch ein nervöses Land. Auf der Suche nach dem, was uns zusammenhält. - Buchrezension

Zu Fuß durch ein nervöses Land. Auf der Suche nach dem, was uns zusammenhält. - Buchrezension

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Gute Nachrichten vom

Als ich im Oktober 2016 zum ersten Mal den Titel dieses Buches sah, wusste ich schon, dass ich es lesen möchte.Ende Januar kam ich dann in den Genuss einer Lesung von Jürgen Wiebicke in unserer Stadtbibliothek und da war klar, dass ich dieses Buch für „Nur positive Nachrichten“ rezensieren möchte! 
Jürgen Wiebicke, der vielen aus dem „philosophischen Radio“ auf WDR 5 bekannt ist, macht sich zu Fuß auf den Weg durch den Westen Deutschlands und fängt die Stimmung des Sommers 2015 ein, die symptomatisch ist für unsere Zeit, in der das einzig Sichere zu sein scheint, dass nichts mehr sicher ist.
 
Er macht sich auf den Weg, um von der Straße zu lernen, begegnet einem Sozialarbeiter, Bauern, Patern, einem Lehrer, Angler, Spielsüchtigen, Flaschensammlern, Binnenschiffern und vielen anderen Menschen und hat auf seiner fast einmonatigen Reise auch Stationen von Verabredungen mit bestimmten Menschen, die seinem Weg durch die Republik eine Richtung geben. Bei diesen Verabredungen geht es um Denkanstöße, die er sich von diesen Gesprächen erhofft. Dabei zeigt sich, dass seine zufälligen Begegnungen und Gespräche nicht weniger wichtige Denkanstöße und Erkenntnisse enthalten, als die der Philosophin, des Firmenchefs oder Kulturwissenschaftlers.
 
Das liegt auch daran, dass Wiebicke allen Menschen auf Augenhöhe begegnet und offen für ihre Antworten und Sichtweisen ist. Er will keine endgültigen Antworten geben, sondern seine Beobachtungen teilen und gibt dem Leser die Chance, unser Land von innen heraus kennen zu lernen.
Es ist ein ehrliches, sehr persönliches und auch optimistisches Buch. Es zeigt – weit weg vom Mainstream Journalismus (der immer nur die gleichen Allgemeinplätze bedient und sich auf die Unsicherheit dieser Zeit fokussiert wie ein Kaninchen die Schlange anstarrt) – einerseits die Haarrisse am Rand der Gesellschaft und andererseits tolle Beispiele dafür, „dass es jenseits eines hyperindividualistischen Lebensstils“ schon vieles gibt, „das den Zusammenhalt der Gesellschaft sichert.“
 
Ein Buch für alle, die bereit sind die Schwierigkeiten in unserer Welt wahrzunehmen und gleichzeitig Anstöße suchen, um aus dem Sumpf der unsichere-Zeiten-Klage heraus in ein selbstverantwortliches Handeln zu kommen.
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