Zuhause kann überall sein - Buchrezension

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Gute Nachrichten vom

"Meine Tante nannte mich Wildfang."
Mit diesem Satz holt uns das Kinderbuch "Zuhause kann überall sein*" von Irena Kobald (Autorin) & Freya Blackwood (Illustratorin) direkt ab. Es zeigt uns aus Wildfangs Perspektive wie es sich für ein Kind anfühlen muss durch einen Krieg aus dem vertrauten Heimatland gerissen und in eine fremde Umgebung geworfen worden zu sein. Das Buch wurde am 21. Juni 2016 durch den Knesebeck Verlag herausgegeben und passt aktuell genau ins Weltgeschehen.

Die kleine Wildfang fühlt sich in ihrer neuen Heimat zu Beginn sehr unwohl. Das Essen, die Menschen, die Tiere und Pflanzen, ja selbst der Wind, alles ist ihr fremd. Aber vor allem die für sie seltsam klingende Sprache erdrückt sie beinahe, vergleicht sie doch ihr Gefühl beim Hören all der fremden Worte tagtäglich mit einem kalten Wasserfall. Also kuschelt sie sich zuhause immer in ihre alte Decke, bestehend aus ihren ihr vertrauten Worten und Geräuschen. Dort fühlt sie sich geborgen und würde sich am liebsten darunter vor der neuen Welt verstecken. Sie ist sehr traurig und allein.

Doch eines Tages trifft sie beim Spaziergang auf ein Mädchen, welches sie anlächelt und ihr sogar zuwinkt. Beim zweiten Treffen freunden sich die Beiden an und das Mädchen bringt ihr ab da an bei jeder Begegnung neue Worte mit. Nicht immer ist es leicht für Wildfang diese richtig auszusprechen oder zu verstehen, aber die neue Freundin hilft ihr dabei. Mit der Zeit wird ihr die Sprache vertrauter und sie beginnt sich eine neue Decke zu weben, Stück für Stück. Am Ende ist diese neue Decke genauso warm und kuschelig wie ihre alte und Wildfang begreift, dass es gleichgültig ist, welche sie benutzt, denn sie ist immer sie selbst.

Irena Kobald und Freya Blackwood haben zusammen an diesem Buch wundervolle Arbeit geleistet. Die Sätze sind kurz, prägnant und leicht verständlich geschrieben. Sie vermitteln durch die Sprache sehr deutlich die Gefühle der Hauptfigur. Genau dazu passend sind die wunderschönen Illustrationen, denn die Bilder tragen sehr viel Emotionen. Man kann sich durch die Kombination aus Text und Bildern sehr intensiv im Gefühlsleben der kleinen Wildfang wiederfinden.

Auch mein 4-jähriger Sohn gewinnt dadurch einen tieferen Einblick, wie es einem Flüchtlingskind wohl gehen mag, wenn es so abrupt aus der eigenen Welt in eine neue, fremde Heimat kommt.

Besonders gut gefällt mir, dass das Buch zweisprachig heraus gegeben wurde, nämlich Deutsch und Arabisch. Da das Thema gerade sehr aktuell ist und bei Kindern leicht Verständnis und Empathie auslösen kann, kann ich das Buch nur wärmstens empfehlen.
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