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ADHS - Eine Streitschrift
WARUM ADHS KEINE KRANKHEIT IST. EINE STREITSCHRIFT. - Buchrezension

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Gute Nachrichten vom

Ist ADHS eine Modekrankheit? Eine Erfindung der Pharmaindustrie?

Der Kinder- und Jugendpsychiater, Medizinpädagoge und Hochschulprofesser, Leon Eisenberger, der als „Vater von ADHS“ bezeichnet wird, erklärte bereits, dass möglichen psychosozialen Beteiligungsfaktoren der ADHS in der Diagnostik und Behandlung mindestens genauso hohe Aufmerksamkeit zukommen muss, wie den pathophysiologischen Enstehungs-und Ausweitungsfaktoren. Auch er kritisierte bereits damals, dass viele Ärzte zum Beispiel familiäre Schwierigkeiten als Einflussfaktoren zu wenig berücksichtigten. 

Eine sehr kritsche Haltung zum Thema ADHS, nimmt die Autorin Amrei Wittwer in ihrem Buch ein. Eine Kurzzusammenfassung findet ihr in meiner folgenden Rezension.

Das Buch beginnt mit einem Vorwort, welches das Thema einleitet und Fragen aufwirft, die in den folgenden Kapiteln wieder aufgegriffen werden. Der Inhalt besteht aus fünf Teilen, in welchen sich die Autorin äußerst kritisch mit dem Thema, vor allem mit der Diagnose und der Behandlung von ADHS auseinander setzt.

Der erste Teil hat den gesellschaftlichen Umgang mit ADHS zum Inhalt. Bereits im ersten Teil stützt sich die Autorin ausschließlich auf Forschungsergebnisse, Zitate und auch eigene Interpretationen, die ihre Ansicht, dass ADHS keine Erkrankung ist, deutlich untermauern.

Der zweite Teil behandelt die Diagnose von ADHS und den, nach Meinung der Autorin und zitierten Vertretern, damit verbundenen Fehlern der aktuellen Diagnosekriterien sowie Schäden die diese bei den Betroffenen anrichten.

Die Teile drei und vier behandeln die kritische Betrachtung der Therapie und der Wirksamkeit von Stimulanzien. Die Autorin widmet in diesem Kapitel ihre gesamte Aufmerksamkeit fast ausschließlich den Nebenwirkungen und Risiken von Methylphenidat, vielleicht besser bekannt unter den Bezeichnungen Ritalin oder auch Concerta.

Der letzte Teil ist dem Umgang mit ADHS gewidmet. Der Ansatz einer nicht-medikamentösen Therapie steht hier im Fokus.

Das Buch wird nicht zu Unrecht als Streitschrift bezeichnet.

Aus meiner persönlichen beruflichen Erfahrung kann ich inhaltlich nicht Allem zustimmen. Entgegen der Autorin erfolgt meiner Wahrnehmung nach in einem psychologischen/psychotherapeutischem Setting, die Diagnose und Therapie von ADHS äußerst sensibel und es werden immer! die psychosozialen Einflüsse in der Entstehung und Behandlung miteinbezogen. Auch denke ich ist es zu voreilig bereits den Schluss zu ziehen, dass ADHS keine Erkrankung ist und es somit als bewiesen darzustellen, dass keine Funktionsstörungen bestimmter neuronaler Regelkreise vorliegen, welche an der Steuerung von Motivation, Emotion und Kognition beteiligt sind. Dazu ist jedenfalls noch mehr unabhängige und objektive Forschung notwendig.

Ich stimme der Autorin vollkommen zu, dass sehr sorgfältig und auf keinen Fall leichtfertig mit der Verschreibung von Stimulanzien umgegangen werden muss und nicht jedes Kind mit einer ADHS Diagnose zwingend eine medikamentöse Behandlung benötigt. Notwendig sind auf jeden Fall gezielte Förderungen im familiären Bereich und Schulungen von Lehrpersonal im Umgang mit ADHS, sowie weitere Ursachenforschung.

Ich würde das Buch vor allem Laien empfehlen, die mehr über ADHS erfahren möchten und sich auch kritisch mit dem Thema auseinander setzen möchten.

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