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Gedanken als Medizin. Wie Sie mit Erkenntnissen der Hirnforschung mentale Selbstheilung aktivieren. - Buchrezension

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Gute Nachrichten vom

Der Autor Dr. Marcus Täuber, promovierter Neurobiologe, zeigt in seinem Buch Methoden auf, wie wir durch Konzentration, Aufmerksamkeitslenkung, Entspannung und Meditation unsere Gesundheit positiv beeinflussen können. Dabei ist es ihm gut gelungen, neurobiologische Sachverhalte verständlich darzustellen, um dann die daraus resultierenden Möglichkeiten zu zeigen, wie wir Gedanken als Medizin nutzen können, um negativen Erlebnissen mit Stärke begegnen zu können.

Mir gefallen besonders bildhafte Vergleiche, die es erleichtern, Vorgänge in Körper und Gehirn zu verstehen wie z.B. „Entspannung (wirkt) wie ein Regenschirm, der uns den Stress, der auf uns einprasselt, vom Leibe hält.“ Der Verfasser zeigt, wie unterschiedliche Autoren (Herbert Benson, Jacobson, Jon Kabbat-Zinn) Entspannung und Achtsamkeitsübungen einsetzen, um negative Stressreaktionen auszugleichen und Heilungsprozesse in Gang zu setzen und welche Vorgänge im Körper das bewirken.

Inzwischen ist es wissenschaftlich gesichert, dass Achtsamkeit hilfreich ist, um Ängste, Depressionen, Schmerzen und Suchterkrankungen zu bessern oder sogar zu heilen. „Achtsamkeit beeinflusst drei Mechanismen: Aufmerksamkeitsregulation, Emotionsregulation und Selbstgewahrsein – also Aspekte der Selbstregulation. Durch Achtsamkeit wird die Zusammenarbeit von Stirnhirn und Amygdala verbessert, was die bewusste Stresskontrolle und die Körperempfindungen verbessert.
Hier zeigt der Autor auch Parallelen auf zwischen wissenschaftlichen und spirituellen Methoden. „Progressive Muskelentspannung, Meditation, Zungenakrobatik, tiefe Töne australischer Blasinstrumente, Klangschalen, Trommelfeuer viele Wege führen nach Rom, wenn es um Entspannung geht. Und die beste Nachricht: Entspannung kann den Schaden, den chronischer Stress anrichtet, nicht nur abfedern, sondern sogar reparieren, beziehungsweise aktiv die Gesundheit fördern.“

Es geht also darum, unsere Aufmerksamkeit zu lenken, dass wir vom Stress immer wieder zur Entspannung finden. Die Auslegung der bekannten „Nonnenstudie“ zeigt, dass „die Art zu denken, die ein Gefühl von Freiheit und Wahl ermöglicht, ihnen (den Nonnen) die Fähigkeit gibt, über sich selbst zu reflektieren und ihnen dabei hilft, die Unabhängigkeit im Kopf zu bewahren.“

Bei dieser Aufmerksamkeitslenkung reicht aber nicht positives Denken und positive Autosuggestion. Sich also vorzustellen, über Nacht reich zu werden, verspricht wenig Erfolg.

Hier kommt auch der Placebo-Effekt ins Spiel:  Die Erwartung der Besserung von Krankheitssymptomen nach Verabreichung von wirkungslosen Substanzen bei einem Drittel der Patienten führt tatsächlich zur Linderung von Symptomen, der Effekt verstärkt sich noch bei einem guten zwischenmenschlichen Kontakt zwischen Arzt und Patient. Gerade bei starken Beschwerden, chronischen Schmerzen und wenn das Placebo besonders spektakulär verabreicht wird, zeigt sich, wie stark die Wirkung der Gedanken für gesundheitliche Verbesserung wirkt.

Durch die Common factors theory lässt sich dieses Phänomen über Vorgänge im Hirnstoffwechsel erklären: Vertrauen steigert Oxytozin (das „Beziehungshormon“), das das Stresshormon Kortisol senkt und die körpereigenen Opiate, die Glückshormone und Stimmungsmache Serotonin erhöht.

Allein mit der „neuralen Plastizität“ lässt sich zeigen, dass wir tatsächlich große Einflussmöglichkeiten auf unser Leben, unsere Gesundheit und unsere Wirklichkeit haben. Wissenschaftler konnten nämlich zeigen, dass wir Nervenzellen neu verknüpfen können. Das ist die „neurale Plastizität“.   Das heißt, unser Gehirn ist "formbar." Das ermöglicht uns, schädliche Gewohnheiten mit hilfreichen zu „überschreiben.“

Im folgenden beschreibt der Autor, wie mit mentalen Erfolgsstrategien chronische Erkrankungen behandelt werden können.
Zuerst müssen negative Erinnerungen neutralisiert werden, um die Psyche zu beruhigen nach dem Motto: „Wo die Angst ist, ist der Weg.“ Das wird Kontrastierung genannt: Die Patienten stellen sich ihren Ängsten, um zu erleben, dass nichts Schlimmes passiert. Dadurch formen sich (wieder durch die neurale Plastizität) die Nervennetze neu, Erlebnisse können neu bewertet werden. Auf diese Weise kann die vermeintliche Schwäche in Stärke umgewandelt werden. Um den „Feind im Kopf“ zu besiegen, führt der Autor noch die Gedanken-als-Medizin-Meditation (GAM-Meditation) ein, die interessierte Leser kostenlos auf der Website des Autors anhören können. Eine Art Trance oder Entspannungstraining. Mir wurde allerdings nicht deutlich, was die GAM-Meditation unterscheidet von anderen bekannten Entspannungsmethoden.

Das vorliegende Buch zeigt theoretisch und praktisch, wie die Beeinflussung von Gedanken zur Heilung beitragen kann. Deshalb gebe ich eine klare Leseempfehlung.

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